
Die GIF fand im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn statt und brachte 19 Doktorandinnen und Doktoranden sowie 10 leitende Forschende aus Deutschland und Israel zu einem intensiven viertägigen Programm zusammen. Die Veranstaltung bot eine Plattform für fortgeschrittenes Lernen, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Austausch innovativer Forschungsansätze in der computergestützten Biologie und Einzelzelltechnologien.
Das Programm wurde mit Begrüßungsworten und Hauptvorträgen eröffnet. Zu den Themen gehörten die Entwicklung und Anwendung von Einzelzell-RNA-Sequenzierungstechnologien (Amit Zeisel), Versuchsplanung in der biologischen Forschung (Marc Beyer) und nachgelagerte Analysen wie Datenvisualisierung (Tal Shay), explorative Analyse (Thomas Ulas), Netzwerkanalyse (Esti Yeger-Lotem) und Trajektorienmodellierung (Jan Hasenauer). Auf jede theoretische Sitzung folgte ein praktischer Teil, der es den Teilnehmenden ermöglichte, die vorgestellten Konzepte und Tools direkt anzuwenden.
In den praktischen Sitzungen wurde der gesamte Arbeitsablauf bei Einzelzellen behandelt – vom Auftauen der Zellen und Multiplexing bis zur Sequenzierung, Datenqualitätskontrolle und Interpretation. Weitere Vorträge behandelten fortgeschrittene Themen wie die Erstellung von Zellatlanten, vergleichende Analysen zwischen verschiedenen Arten (Ronen Segev), rechnerische Herausforderungen bei der Einzelzellanalyse (Matthias Becker) und die Integration biologischer Variablen wie das Geschlecht (Tal Pecht). Sabine Krabbe stellte modernste Techniken vor, die die Live-Bildgebung von Gehirnzellen mit der Transkriptomanalyse kombinieren, während Caterina Carraro die multimodale Profilerstellung und die Integration von Chromatin-, RNA- und Proteindaten vorstellte.
Die Veranstaltung endete mit einer Sitzung, in der die Teilnehmenden jeweils über eine Forschungsfrage nachdachten, die sie zu Beginn der Veranstaltung eingereicht hatten, gefolgt von einer Gruppendiskussion, in der die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst wurden. Der abschließende Vortrag von Joachim Schultze stellte das Konzept des Schwarmlernens vor – ein neues Paradigma, das die gemeinsame Analyse von Institutionen ermöglicht, ohne dass sensible Daten ausgetauscht werden müssen, und das potenzielle Anwendungen in der Früherkennung von Epidemien bietet.
Über das wissenschaftliche Programm hinaus legte die großen Wert auf die Förderung der Gemeinschaft durch informelle Diskussionen, soziale Aktivitäten und lokale Seminare, die von israelischen Gastwissenschaftlern gehalten wurden. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren überwältigend positiv. Besonders geschätzt wurden das interaktive Format, die freundliche Atmosphäre und die Möglichkeit, einen sinnvollen interdisziplinären Austausch zu betreiben.
Quelle: GIF (auf Englisch)