Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt reist mit hochrangiger Delegation nach Israel

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Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt reist vom 9. bis 13. November 2025 mit einer hochrangigen Delegation nach Israel. Die Reise führt nach Tel Aviv und Jerusalem und steht unter dem Motto „Forschung. Innovation. Partnerschaft. / Thüringen und Israel – Zukunft gestalten, Solidarität leben und Freundschaften stärken“.

Neben dem Ministerpräsidenten gehören der Delegation Innenminister Georg Maier, der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Sport und Ehrenamt Stefan Gruhner, die Staatssekretäre Prof. Steffen Teichert (TMWBK) und Mario Suckert (TMWLLR), LEG-Geschäftsführer Andreas Krey, Mitglieder des Freundeskreises Israel im Landtag sowie Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an.

Politisches Signal der Verbundenheit

„Die Reise nach Israel ist mir ein persönliches Anliegen und ein starkes Zeichen der Verbundenheit“, betont Ministerpräsident Voigt. „Gerade in schwierigen Zeiten wollen wir zeigen: Thüringen steht fest an der Seite Israels und des jüdischen Lebens weltweit. Aus unserer eigenen Geschichte erwächst Verantwortung – und die Überzeugung, dass Begegnung der beste Weg zu Vertrauen ist.“ Mit seinem Besuch setzt Ministerpräsident Voigt ein bewusstes Zeichen der Solidarität in einer Zeit anhaltender Spannungen.

Die Reise beinhaltet hochrangige politische Gespräche, unter anderem mit dem Wirtschaftsminister Nir Barkat sowie Vertretern der Knesset. Zudem sind Besuche der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und des „Platzes der Geiseln“ in Tel Aviv geplant.

Wirtschaft und Innovation: Von Israel lernen

Ein zentraler Schwerpunkt der Reise liegt auf dem Ausbau wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Kooperationen. Israel gilt weltweit als „Start-up Nation“ und Innovationsmotor in Bereichen wie Hochtechnologie, Künstliche Intelligenz, Medizintechnik und Optik. Die Thüringer Delegation wird Unternehmen wie Elbit Systems, Applied Materials besuchen und sich mit israelische Start-ups austauschen.

„Israel zeigt, wie Innovation, Mut und Zusammenhalt ein Land stark machen“, so Voigt. „Wir wollen voneinander lernen und Partnerschaften vertiefen – zwischen Thüringer Unternehmen und israelischen Start-ups, zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.“

Beziehungen zwischen Thüringen und Israel

Israel besitzt eine hochdynamische Wirtschaft mit einer starken Gründerszene und vielen kleinen und mittelständischen Firmen im Hightech-Bereich. Für die kommenden Jahre wird trotz derzeit schwieriger Rahmenbedingungen mit einem weiteren Anstieg der Wirtschaftsleistung gerechnet. Für die mittelständisch geprägte Thüringer Wirtschaft gibt es vor diesem Hintergrund viele Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und Kooperationen im wirtschaftlichen und technologischen Bereich anzubahnen.

Aktuell exportieren rund 60 Thüringer Firmen Waren nach Israel, vor allem Maschinen, optische Geräte und pharmazeutische Erzeugnisse. Der Wert der Thüringer Ausfuhren lag zuletzt (2024) bei knapp 100 Millionen Euro. Umgekehrt importiert Thüringen Waren im Umfang von etwa 30 Millionen Euro. Zwei israelische Unternehmen haben Beteiligungen im Freistaat.

Zur Delegation gehören Vertreter führender Thüringer Forschungseinrichtungen und Unternehmen wie Jenoptik, Fraunhofer IOF, OptoNet e.V. und weitere Akteure aus dem Optik- und Technologiebereich.

Kulturelle und historische Verbindungen

Thüringen und Israel teilen besondere historische und kulturelle Bindungen. In Erfurt steht die älteste erhaltene Synagoge Europas und eines der größten jüdischen Kulturfestivals Deutschlands findet hier im Freistaat statt. Zugleich erinnert die Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald an die dunkelsten Kapitel unserer Vergangenheit – und verpflichtet uns bis heute zum Eintreten gegen Antisemitismus und für Verständigung.

Zum Programm der Delegation gehört auch ein Treffen mit dem Buchenwald-Überlebenden Naftali Fürst, der im April 2025 mit dem Verdienstorden des Freistaats Thüringen geehrt wurde.

In diesem Jahr feiern Deutschland und Israel 60 Jahre diplomatische Beziehungen – ein Anlass, um gemeinsam auf die Wurzeln unserer Verbundenheit zu blicken und neue Brücken in die Zukunft zu schlagen.

Resilienz als Lernfeld

Ein weiteres Thema der Reise ist Resilienz – die Fähigkeit, auch unter schwierigen Bedingungen handlungsfähig zu bleiben. Die Delegation besucht das „Resilience Accelerator Program“ in Tel Aviv, das Start-ups aus der von Raketenangriffen betroffenen Stadt Sderot fördert.

„Israel hat gelernt, in einer dauerhaften Spannungslage zu leben und dabei innovativ und zukunftsorientiert zu bleiben. Das beeindruckt mich“, erklärt der Ministerpräsident. „Diese Erfahrungen können auch für Thüringen wertvoll sein.“

Quelle und weitere Details: Freistaat Thüringen, Staatskanzlei