Biotechnologie

Die Kooperation zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem israelischen Ministry of Science, Technology and Space (MOST) auf dem Gebiet der Biotechnologie besteht seit 1976. Sie wurde im Jahr 2000 weg von der Grundlagenforschung hin zu anwendungsnahen Kooperationsvorhaben zwischen israelischen Forschergruppen und deutschen Unternehmen neu ausgerichtet. Auf dieser Basis baut die Förderaktivität German-Israeli Cooperation in Biotechnology BIO-DISC auf. Diese zusammen mit dem damaligen Office of the Chief Scientist (OCS) im Wirtschaftsministerium (damals MOITAL) im Jahr 2004 ins Leben gerufene Kooperation förderte bis 2015 bilaterale Forschungsverbunde zwischen deutschen und israelischen Unternehmen. Die Finanzierung der israelischen Partner erfolgte über das OCS, die der deutschen über das BMBF.

Das Themenspektrum der Projekte reichte von der Technologieentwicklung zur optimierten Nutzpflanzenzüchtung, der Genomanalyse zur Identifizierung therapeutisch relevanter Gene bis hin zur Weiterentwicklung von medizinischen Implantaten. Eine Forschungsgruppe aus der Max-Planck-Gesellschaft und vom Weizmann Institute of Science hat die Resistenz von Krankheitserregern gegen Antibiotika genetisch entziffert. Nach Ansicht des Journals Science wurde die Bedeutung dieser Arbeit nur noch von der Entzifferung des menschlichen Genoms übertroffen.

Universitäten und Forschungseinrichtungen aus beiden Ländern konnten sich sowohl als Unterauftragnehmer an den Industrieverbunden beteiligen als auch gemeinsame Machbarkeitsstudien einreichen, die der Vorbereitung von industriellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten dienen. In den sieben Ausschreibungsrunden wurden seit der ersten Bekanntmachung bis zum Jahr 2014 28 Verbundprojekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 14,3 Millionen Euro vom BMBF und in gleicher Größenordnung vom israelischen Wirtschaftsministerium unterstützt. Außerdem förderte das BMBF mit weiteren 10,23 Millionen Euro insgesamt 17 Machbarkeitsstudien von deutschen und israelischen Forschungseinrichtungen.