Am 11. November 2021 luden die Max-Planck-Gesellschaft und das Generalkonsulat des Staates Israel in Süddeutschland gemeinsam zu einem Max-Planck-Forum ein. Unter dem Titel „Covid-19: Von der Impfung zur Medikation“ diskutierten drei wegweisende Experten über die mRNA-Forschung und ihren wichtigen Beitrag in der aktuellen Pandemie.
Quelle: YouTube-Kanal der Max Planck Gesellschaft
Prof. Ugur Sahin, Mitbegründer von BioNTech, war einer der drei hochkarätigen Redner bei der Veranstaltung. Seine gemeinsame Arbeit mit seiner Frau Özlem Türeci im Bereich der mRNA-Forschung führte zur Entwicklung des ersten SARS-CoV-2-Impfstoffs zur Vorbeugung der Coronavirus-Erkrankung, der im Dezember 2020 gemeinsam mit dem Pharmaunternehmen Pfizer in den USA zugelassen wurde. Professor Sahin, ausgezeichnet mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis, diskutierte mit zwei weiteren Referenten über die Evolution des Coronavirus, die Entwicklung des Impfstoffs und über potenzielle zukünftige Medikamente zur Behandlung der Coronavirus-Erkrankung.
Prof. Tzachi Pilpel, der den Ben May Chair als Kimmel Investigator am Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel, innehat, erläuterte Fehler beim Kopieren der DNA zwischen den Generationen und bei der Übersetzung der DNA in Proteine und stellte dar, welche Auswirkungen dies auf die Weiterentwicklung von Impfstoffen gegen neue Virusstämme hat. Pilpel untersucht die Funktion und Evolution genetischer Regulationsnetzwerke in Mikroben und Säugetieren, indem er experimentelle, computergestützte Biologie und theoretische Ansätze kombiniert. Er hat den Kimmel Award 2020 für innovative Untersuchungen gewonnen.
In der Abteilung Molekularbiologie des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen gab Prof. Patrick Cramer einen Einblick in die Bekämpfung von SARS-CoV-2 mit antiviralen Medikamenten wie Remdesivir und Molnupiravir sowie neuen Substanzen, um lokale Ausbrüche von SARS-CoV-2 zu kontrollieren und sich auf das Auftreten zukünftiger neuer Coronaviren vorzubereiten. Cramer möchte verstehen, wie unser Genom in Bezug auf Gesundheit und Krankheit transkribiert und reguliert wird, wie Gene eingeschaltet werden und wie Gene bei Krankheiten falsch reguliert werden. Der Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie ist ein mehrfach ausgezeichneter Forscher und erhielt kürzlich für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Gentranskription den Louis-Jeantet-Preis für Medizin, eine der renommiertesten Auszeichnungen in Europa.
Willkommensreden:
- Carmela Shamir, Generalkonsulin des Staates Israel in Süddeutschland
- Prof. Ulman Lindenberger, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft
- Prof. Alon Chen, Präsident des Weizmann Institute of Science