Israelische Wissenschaftlerinnnen und Wissenschaftler haben großen Erfolg im Wettbewerb um die exzellenzorientierten Forschungsstipendien und –preise der Alexander von Humblodt-Stiftung. Wissenschaftlicher Nachwuchs aus Deutschland erhält Förderungen für Forschungen in Israel.
Die erste Alexander von Humboldt-Stiftung für Naturforschung und Reisen wurde 1860, ein Jahr nach dem Tod Alexander von Humboldts, in Berlin gegründet. Sie unterstützte bis zum Verlust des Stiftungskapitals im Inflationsjahr 1923 vor allem Forschungsreisen deutscher Wissenschaftler in andere Länder. 1925 gründete das Deutsche Reich die Alexander von Humboldt-Stiftung neu. Ihr Zweck war es nun, vor allem ausländische Studenten und später auch Wissenschaftler und Doktoranden während ihres Aufenthalts in Deutschland zu unterstützen. 1945 stellte diese Stiftung ihre Tätigkeit ein. Auch auf Anregung ehemaliger Humboldt-Gastwissenschaftler wurde am 10. Dezember 1953 von der Bundesrepublik Deutschland die heutige Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) gegründet. Sie ist eine gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Bonn.
Durch die Vergabe von Forschungsstipendien und Forschungspreisen ermöglicht die Stiftung hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland langfristige Forschungsaufenthalte in Deutschland und unterstützt die sich daraus ergebenden wissenschaftlichen Verbindungen. An die Erstförderung schließt sich ein umfangreiches Förderangebot für Alumni an. Dem deutschen Forschungsnachwuchs bietet die AvH an, im Rahmen des Feodor Lynen-Forschungsstipendiums mit ehemaligen Humboldt-Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern an deren Heimatinstitutionen zusammenzuarbeiten. Die Individualförderung der Stiftung orientiert sich an Kriterien der wissenschaftlichen Exzellenz ohne nationale oder fachbezogene Quoten.
Israelische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden oft für Forschungspreise nominiert (bislang circa130). Darüber hinaus bewerben sie sich erfolgreich für Forschungsstipendien (bislang etwa 240). Zugleich ist Israel ein attraktives Forschungszielland für deutsche Bewerberinnen und Bewerber im Feodor-Lynen-Programm (bis dato 24 Förderungen).
Die israelischen Humboldtianer sind seit 1975 in einer Alumni-Vereinigung mit mehr als 260 Alumni organisiert. Die meisten Humboldtianer (etwa 70) sind an der Hebräischen Universität Jerusalem. Die Arbeit der Stiftung im Land wird durch einen Vertrauenswissenschaftler unterstützt.
Seit 2009 führt die AvH im Rahmen des Programms in Zusammenarbeit mit der Israelischen Akademie der Wissenschaften die „ “-Symposien durch, die jährlich alternierend in Deutschland und Israel stattfinden. Bis zu 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich der Geisteswissenschaften werden einmal pro Jahr dazu eingeladen, neue, fachgebietsübergreifende Wege der Zusammenarbeit auszuloten. Das Symposium wird von der und der Humboldt-Stiftung organisiert und gefördert und dient dem Aufbau und der Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Forschenden beider Länder.
Die regionale und fachliche Netzwerkbildung wird durch die Finanzierung von nationalen Humboldt-Kollegs unterstützt (zuletzt im Januar 2020 auf dem Feld der Molekularen Neurowissenschaften).
Außerdem betreut die AvH die Bert-Sakmann-Stiftung, die von dem deutschen Medizin-Nobelpreisträger eingerichtet wurde. Sie fördert eine Vorlesungsreihe des deutschen und israelischen wissenschaftlichen Nachwuchses im jeweils anderen Land.