Die Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem israelischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MOST) im Bereich Wassertechnologie fördert bereits seit 1974 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit jährlichen Ausschreibungen zu aktuellen Themenschwerpunkten. In bislang 166 Projekten ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen israelischen und deutschen Forschenden entstanden.
Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist eine essentielle Lebensgrundlage. Doch der weltweite Wasserbedarf steigt kontinuierlich bei einem gleichzeitig rapiden Rückgang natürlicher Wasserressourcen und wasserabhängiger Ökosysteme. Dies gilt umso mehr in ariden und semi-ariden Gebieten. Deutschland und Israel, die beide weltweit anerkannte Hersteller von Wassertechnologien sind, arbeiten gemeinsam an Antworten auf diese Herausforderungen und tragen zur Versorgung einer weltweit wachsenden Bevölkerung mit sauberem Wasser bei.
Die Ziele des Deutsch-Israelischen Wassertechnologieprogrammes sind:
- Verbesserung der Wassersituation in Israel, seinen direkten Nachbarländern und/oder Deutschland
- Erschließung von neuen Absatzmärkten für israelische und deutsche Unternehmen im Wasser- und Umweltsektor
- Erhalt und Ausbau von bilateralen und multilateralen Kooperationen im Wassersektor, sowie von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie
Das übergreifende fachliche Spektrum der Kooperation umfasst:
- Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und –qualität
- Abwasserbehandlung und –wiederverwendung
- Energieeffizienz im Wassersektor
- Grundwasseruntersuchung und Sanierung
- Trinkwasseraufbereitung und gesundheitliche Aspekte der Trinkwasserversorgung
- Integriertes Wasserressourcenmanagement.
Im Jahr 2023 liefen zehn Kooperationsprojekte zur Wassertechnologie. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Reduktion der Treibhausgasemissionen, Grundwassersanierung, Bewässerungseffizienz und Schutz der Wasserqualität. Herausragende Ergebnisse sind über den BMBF „Innovationsatlas Wasser“ veröffentlicht.
Einen Überblick über laufende Aktivitäten der Wassertechnologiekooperation gab das Statusseminar 2022 im israelischen Ashdod im Oktober des Jahres. Im Juni 2024 fand anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Wassertechnologiekooperation das Statusseminar 2024 in Koblenz statt.
Im Jahr 1999 wurde von BMBF und MOST ein Austauschprogramm für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler () ins Leben gerufen, um bilaterale Kooperationen nachhaltig zu fördern. Bis 2022 haben bereits annähernd 150 Nachwuchskräfte aus Israel und Deutschland von dem Austauschprogramm profitiert.
Neben der bilateralen Kooperation finden bereits seit 1997 auch multilaterale Verbundprojekte unter Beteiligung deutscher, israelischer, jordanischer und palästinensischer Forschungseinrichtungen statt. Zwischen 2006 und 2019 wurde in mehreren Phasen ein multilaterales Projekt zum Thema „
“ durchgeführt. 17 Partnerinstitutionen aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, staatlichen Behörden, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, Jordanien und Deutschland bildeten dabei einen Forschungsverbund.Aktuell fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) multilaterale Kooperationsprojekte mit Israel im Rahmen der Fördermaßnahme „Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten“ (MEWAC; 2021-2024). Fokus ist die Entwicklung neuer Technologien und Konzepte, die die Wassernutzungseffizienz erhöhen und ein integriertes Wasserressourcenmanagement über Ländergrenzen hinweg begünstigen. Israel setzt sich auch dafür ein, gemeinsam mit Deutschland die Wassertechnologie-Kooperation mit seinen arabischen Nachbarstaaten zu unterstützen und bringt entsprechende Fördermittel ein. Seit 2021 werden im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten (MEWAC)“ insgesamt drei Kooperationsprojekte mit Partnern aus Deutschland, Israel, Jordanien und den palästinensischen Gebieten gefördert, die über Ländergrenzen hinweg einen Beitrag zur Erhöhung der Wassersicherheit im Nahen und Mittleren Osten leisten.
Dr. Leif Wolf
Telefon:+49 721 608 28224
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Projektträger Karlsruhe (PTKA)
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
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