Goethe-Universität Frankfurt verstärkt Zusammenarbeit mit Universitäten Haifa und Tel Aviv

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Mitte Februar reiste der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, nach Israel, um mit Vertreterinnen und Vertretern der Universitäten in Haifa und Tel Aviv zusammenzutreffen und zwei neue Kooperationsvereinbarungen zu unterzeichnen.

Erste offizielle Partnerschaft mit der Universität Haifa

Am 16. Februar führte Schleiff Gespräche mit der Leitung der Universität Haifa, darunter Rektorin Prof. Mouna Maroun. Im Rahmen des Treffens unterzeichneten beide Seiten eine Absichtserklärung für einen gegenseitigen Studierendenaustausch.

Vertiefung der Partnerschaft mit der TAU

Am darauffolgenden Tag traf Schleiff Vertreterinnen und Vertreter der langjährigen Partnerinstitution der Tel Aviv University (TAU), wo beide Seiten eine neue Vereinbarung zum Ausbau der vorhandenen Kooperation unterzeichneten, die bereits seit 1984 besteht.

Geplant ist eine intensivere Zusammenarbeit in den Bereichen Austauschprogramme, sowie Lehre und Forschung sowie eine Stärkung der akademischen und kulturellen Verbindungen zwischen den beiden Universitäten. Darüber hinaus verpflichten sich beide Partner, das Verständnis für die jeweils andere Kultur zu fördern, inklusive in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Kultur.

Die neue Vereinbarung sieht vor, Studierende der jeweiligen Partnerhochschule – unabhängig von Studiengang oder Abschlussniveau – für Studien- oder Forschungsaustausche zu gewinnen. Zudem soll der Informationsaustausch zu Entwicklungen in Lehre und Forschung intensiviert und gemeinsam an der Einwerbung von Drittmitteln für die Förderung beider oben genannten Punkte gearbeitet werden. Ergänzend wurde eine zweite Vereinbarung im Rahmen des Erasmus+-Programms unterzeichnet, die sowohl Studierenden als auch Hochschulmitarbeitenden Mobilitätsmöglichkeiten eröffnet.

„Es war mir wichtig, diese Abkommen persönlich zu unterzeichnen und mich mit ehemaligen Austauschstudierenden unserer langjährigen Partnerhochschule TAU über ihre Erfahrungen in Frankfurt auszutauschen“, so Schleiff. „Sie alle hatten viel Positives zu berichten; besonders gefreut hat mich, dass sie sich bei uns sicher und willkommen gefühlt haben. Viele äußerten den Wunsch, zurückzukehren – das ist ein großartiges Signal.“

Austausch über die Lage an israelischen Universitäten

Neben den Vertragsunterzeichnungen standen Gespräche über die aktuelle Situation israelischer Hochschulen im Mittelpunkt des Besuchs. Dabei ging es unter anderem um die Ziele und Herausforderungen der akademischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel sowie um Fragen der Forschungsförderung und akademischen Freiheit.

Diese Gespräche zeigten einmal mehr, so Schleiff „wie kritisch viele israelische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Politik ihrer Regierung gegenüberstehen. Dabei stehen sie vor der großen Herausforderung, ihre akademische Freiheit gegenüber dem Staat zu behaupten, der auch ihr Hauptgeldgeber ist“. Die meisten israelischen Universitäten werden größtenteils aus öffentlichen Mitteln finanziert, ergänzt durch Drittmittel, Studiengebühren, Projektförderungen und Spenden.

TAU-Präsident Prof. Ariel Porat, ein renommierter Rechtsexperte, gehört zu den prominenten Kritikern der Netanjahu Regierung und deren Justizreform. Bereits im Juli 2024 hatte er an der Goethe-Universität einen Überblick zur politischen Lage gegeben.

Quelle und weitere Informationen: Goethe-Universität Frankfurt